Integrale Entwässerungsplanung

Eine integrale Entwässerungsplanung ist ein Planungsprozess, der darauf abzielt, die Entwässerung eines bestimmten Gebiets oder einer Stadt auf eine ganzheitliche und nachhaltige Weise zu optimieren. Hierbei werden nicht nur technische Aspekte wie die Planung von Kanalisation und Pumpwerken berücksichtigt, sondern auch ökologische und soziale Faktoren einbezogen. Das Ziel ist es, eine effiziente, ökologisch verträgliche und sozial gerechte Entwässerung zu erreichen.

Die wasserbetreffenden städtischen Strukturen „Kanalisation“, „Oberflächen“ und „Gewässer“ können hierbei also ganzheitlich und optimiert betrachtet werden. So entstehen dezentral im Stadtgebiet oberflächige Maßnahmen in Straßen und Grünflächen, die Starkregenereignisse schadlos aufnehmen können und das Wasser bestenfalls für anschließende Trocken- und Hitzephasen nutzen können. Dieses unter „Schwammstadt“ bekannte und bisher vor allem in Kopenhagen ausgebaute Prinzip erfordert eine Verwaltung, die miteinander interagiert und primär nach dem Machbaren, anstatt nur nach der Genehmigungsfähigkeit fragt.

Handlungsschritte

Typische Handlungsschritte bei der Etablierung einer Integralen Entwässerungsplanung sind:

  1. Bestandsaufnahme: Zunächst werden alle vorhandenen Daten zur Entwässerung, wie z.B. Niederschlagsdaten, Kanal- und Pumpwerkspläne, Topographie, Bodenbeschaffenheit, etc. erfasst und ausgewertet.
  2. Analyse: Auf Basis der Bestandsaufnahme werden die Schwachstellen und Potenziale der Entwässerung ermittelt und bewertet.
  3. Zieldefinition: Anhand der Analyseergebnisse werden Ziele für die Entwässerung formuliert, z.B. Reduktion von Hochwasserrisiken, Verbesserung der Gewässerqualität, etc.
  4. Maßnahmenplanung: Es werden Maßnahmen entwickelt, um die definierten Ziele zu erreichen. Hierbei können verschiedene Maßnahmen wie z.B. Regenwasserbewirtschaftung, Sanierung von Kanälen und Pumpwerken oder auch ökologische Maßnahmen wie die Anlage von Retentionsflächen oder Begrünung von versiegelten Flächen in Betracht gezogen werden.
  5. Umsetzung: Die geplanten Maßnahmen werden umgesetzt.
  6. Monitoring: Die Auswirkungen der Maßnahmen werden überwacht und bewertet.

Tipps & Hürden

Typische Hürden bei der Etablierung einer Integralen Entwässerungsplanung können sein:

  • Finanzierung: Die Umsetzung von Maßnahmen erfordert oft hohe Investitionen, die nicht immer leicht zu realisieren sind.
  • Politische Unterstützung: Für eine erfolgreiche Umsetzung ist es wichtig, dass die Entwässerungsplanung politisch unterstützt wird und eine breite Zustimmung in der Bevölkerung findet.
  • Interessenkonflikte: Bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen können Interessenkonflikte zwischen verschiedenen Stakeholdern auftreten, z.B. zwischen Eigentümern von versiegelten Flächen und Anwohnern von hochwassergefährdeten Gebieten.
  • Technische Herausforderungen: Die Planung und Umsetzung von Maßnahmen erfordert oft technisches Know-how und Erfahrung, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen effektiv und nachhaltig sind.
  • Ökologische Auswirkungen: Bei der Umsetzung von Maßnahmen ist es wichtig, ökologische Auswirkungen zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die Maßnahmen keine negative Auswirkung auf die lokale Umwelt haben. Hierbei ist zu beachten, dass einige ökologische Auswirkungen oftmals nicht zu Beginn wirksam sind, sondern sich mittel- bis langfristig einschleichen können.

Kosten

Art der Kosten PersonalkostenSachkostenInvestitionskosten

Weitere Daten

Monitoring WasserstandStarkregenmanagementLangfristige Systemstabilität und Ökosystemgesundheit
Stakeholder BevölkerungKommunale EigenbetriebeBeratungsfirmen
Fachbereiche StadtplanungStadtentwässerungGeoinformationKlimaschutzagentur
Städte Referenz -
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