Sensibilisierung älterer Menschen zum Thema Hitze

Senior:innen werden Studien nach zu beurteilen am besten über Schlüsselpersonen in ihrem Umfeld erreicht, wie über Familienangehörige, Ärzt:innen, Pfleger:innen oder gleichaltrige Bekannte. Doch auch Printmedien und Rundfunk bieten sich zur Informationsverbreitung bei dieser Zielgruppe an. Die gesundheitlichen Risiken und Maßnahmen zum Schutz bei Hitzeereignissen können im Rahmen von Flyern und Broschüren an den für diese Gruppe hochfrequentierten Orten, wie Praxiswartezimmer, Apotheken, Alters- und Pflegeheimen, Seniorentreff etc., ausgelegt werden. Hierzu können ebenfalls Lokalzeitschriften, wie das Mannheimer Wochenblatt oder Fachzeitschriften der Apotheke genutzt werden, um diese Gruppe zu erreichen. Die Studie belegt ebenfalls das Interesse dieser Gruppe an Infoveranstaltungen, d.h. Workshops oder eine regelmäßige Gesprächsreihe wären ein geeignetes Format diese Gruppe zu sensibilisieren (Ahlhorn et al., 2018).

Darüber hinaus gibt es weitere erfolgreiche Maßnahmen zur Sensibilisierung älterer Menschen zum Thema Hitze:

  • „Hitzetelefon Sonnenschirm“ der Stadt Kassel: Gegründet 2010, gibt das Hitzetelefon Ältere Hitzewarnmeldungen und Verhaltenstipps weiter. Zudem achtet das ehrenamtliche Team auf gesundheitliche Beeinträchtigungen der Senior:innen und informiert bei Bedarf den jeweiligen Hausarzt.
  • „Drinke“, Aktion der kölschen Band Klabes in der Stadt Köln: Im Juli 2021 ging die Kölsche Band Klabes in Begleitung der Organisatoren der Aktion mit dem Song „Drinke“ auf Tour durch fünf Kölner Seniorenwohn- und Pflegeeinrichtungen. Wie der Name verrät, sollten die Senior:innen auf kreative Art an das ausreichende Trinken bei Hitze erinnert werden.
  • „Schutzengel-App“: Im Falle eines Notrufs oder einer Notlage der Senior:in versendet die App eine Meldung darüber an ausgewählte Kontaktpersonen wie Angehörige oder direkt an den Rettungsdienst weiter.
  • „Giveaways“: Zur Erinnerung an die Verhaltensempfehlungen bei Hitze könnten älteren Menschen Giveaways gegeben werden, wie z.B. Untersetzer zur Trinkerinnerung oder Fächer zum Schutz vor Hitze.

Verwendete und weiterführende Quellen:

Ahlhorn, F., Kebschull, J., & Bormann, H. 2018. Risikowahrnehmung und Informations-bedarfe der Bevölkerung über die Auswirkungen des Klimawandels auf Hochwasser und Sturmfluten. Wasser und Abfall, 20(11), 44–51. URL: https://doi.org/10.1007/s35152-018-0133-1

Handlungsschritte

  • Zielgruppengerechte Kommunikationsweisen und Maßnahmen festlegen
  • Informationsmaterial vorbereiten
  • Lokale Institutionen zur Verbreitung identifizieren (Arztpraxen, Apotheken, Vereine etc.)
  • Informationsmaterial verteilen/Akteure informieren

Tipps & Hürden

Tipps:

  • Infomaterialien in einfacher Sprache, große Schrift und Bilder sollten mit hohem Identifikationsgrad verwendet werden
  • Merkblätter direkt in Briefkästen zu verteilen, ermöglicht eine größere Reichweite
  • Als Einrichtungen zur Informationsverbreitung eignen sich insbesondere: Alters- und Pflegeheime, Ambulante Pflegedienste, Apotheken, Senior:innentreff, Arztpraxen, Vereine, Geschäfte, Öffentliche Plätze, Wochenmärkte, Essensbringdienste

Hürden:

  • Je nach lokalen Begebenheiten (Demografie) bedarf es ggf. mehrsprachiger Informationsmaterialien

Kosten

Art der Kosten MaterialkostenPersonalkosten

Weitere Daten

Monitoring Feedback der Zielgruppen
Stakeholder BevölkerungKommunale EigenbetriebeOrtsansässige Industrie- und GewerbebetriebeVereine und VerbändeLokale Seniorenheime
Fachbereiche KlimaschutzleitstelleStadtplanungGesundheit
Städte Referenz -
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