Klimaangepasste Nachverdichtung (ClimateView)

Die Thematik der klimaangepassten Nachverdichtung in urbanen Räumen bezieht sich auf die Planung und Umsetzung von Maßnahmen, um den steigenden Herausforderungen des Klimawandels in städtischen Gebieten gerecht zu werden. Dabei geht es darum, die bestehende städtische Infrastruktur anzupassen und zu verdichten, um klimaresiliente und nachhaltige Lebensräume zu schaffen.
Klimaangepasste Nachverdichtung zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen des Klimawandels, wie beispielsweise Hitzewellen, Starkregen, Überschwemmungen und Stürme, in urbanen Gebieten zu reduzieren.

Durch eine intelligente und nachhaltige Planung können Städte besser auf diese Extremereignisse reagieren und die Lebensqualität für ihre Bewohnerinnen und Bewohner verbessern.
Das ClimateView-Projekt ist ein Beispiel für eine Initiative, welche sich mit der Integration von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in die Stadtplanung beschäftigt. Es entwickelt die Softwareplattform ClimateOS, die es ermöglicht, komplexe Daten über den Klimawandel, die städtische Infrastruktur und die sozioökonomischen Bedingungen zu analysieren und zu visualisieren. Diese Datenvisualisierung soll den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern in Städten helfen, fundierte Entscheidungen zur klimaangepassten Nachverdichtung zu treffen.

Durch ClimateOS können Stadtplanerinnen und Stadtplaner verschiedene Szenarien simulieren und die Auswirkungen von Maßnahmen zur klimaangepassten Nachverdichtung auf die Stadtentwicklung bewerten. Dadurch können gezielt Maßnahmen identifiziert werden, die sowohl ökologisch als auch sozial und wirtschaftlich sinnvoll sind.

Handlungsschritte

Eine Kommune muss bei der Etablierung einer klimaangepassten Nachverdichtung typischerweise folgende Handlungsschritte umsetzen und ausbauen:

  1. Zu Beginn ist eine umfassende Bestandsaufnahme der städtischen Infrastruktur, des Klimarisikos und der sozioökonomischen Bedingungen zu leisten. Es ist wichtig, die spezifischen Herausforderungen und Schwachstellen der Stadt zu identifizieren, um gezielte Maßnahmen zur klimaangepassten Nachverdichtung zu entwickeln und womöglich Priorisierungen vorzunehmen.
  2. Eine erfolgreiche Umsetzung hängt oftmals maßgeblich mit der Einbindung der Bürgerinnen und Bürger zusammen. Kommunen können hierbei Bürgerbeteiligungsprozesse initiieren, um Anliegen, Ideen und Bedenken der Gemeinschaft zu erfassen. Dies ermöglicht eine maßgeschneiderte Planung und erhöht die Akzeptanz der Maßnahmen.
  3. Die klimaangepasste Nachverdichtung erfordert darüber hinaus eine integrierte Planung, bei der verschiedene Aspekte wie Stadtplanung, Architektur, Verkehr, Wasser- und Energiemanagement berücksichtigt werden. Es ist hierbei wichtig, sektorübergreifend und interdisziplinär zu arbeiten und Synergien zwischen den verschiedenen Maßnahmen zu identifizieren.
  4. Basierend auf der Bestandsaufnahme und den Zielsetzungen können konkrete Maßnahmen zur klimaangepassten Nachverdichtung entwickelt werden. Diese beinhalten meist Gebäude- und Stadtbegrünungsaspekte, die Förderung einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung, die Implementierung von Regenwassermanagement-Systemen und die Nutzung erneuerbarer Energien.
  5. Eine erfolgreiche Umsetzung erfordert die Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren wie Stadtverwaltung, Bauunternehmen, Forschungseinrichtungen und der Zivilgesellschaft. Kommunen können Partnerschaften eingehen, um Fachwissen, Ressourcen und Finanzierungen zu bündeln und ihre Kapazitäten effizient nutzbar zu machen.

Tipps & Hürden

Tipps:

  • Ein starkes politisches Engagement und die Unterstützung der Kommunalregierung sind entscheidend, um die Umsetzung des Konzepts voranzutreiben und Hindernisse zu überwinden.
  • Es ist wichtig, ausreichende finanzielle, personelle und technische Ressourcen bereitzustellen, um die Umsetzung und den Ausbau der klimaangepassten Nachverdichtung zu unterstützen.
  • Kommunen können geeignete rechtliche Rahmenbedingungen entwickeln, wie z. B. Vorschriften zur Begrünung von Gebäuden, um die Umsetzung von Maßnahmen zur klimaangepassten Nachverdichtung zu erleichtern.

Hürden:

  • Die Finanzierung ist oft eine der größten Hürden für Kommunen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur klimaangepassten Nachverdichtung. Es kann schwierig sein, ausreichende Mittel aufzubringen, um die erforderlichen Investitionen zu tätigen.
  • Bei der Nachverdichtung können Interessenkonflikte auftreten, z. B. zwischen der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und der Integration von grünen Infrastrukturen. Die Kommune muss diese Konflikte identifizieren und Lösungen finden, die verschiedene Interessen berücksichtigen.
  • Die Umsetzung von Maßnahmen zur klimaangepassten Nachverdichtung erfordert eine integrierte Planung und Zusammenarbeit über verschiedene Fachbereiche hinweg. Die Komplexität kann eine Herausforderung darstellen, die durch eine koordinierte Herangehensweise und den Austausch von Fachwissen bewältigt werden kann. Hierbei können Software-Plattformen wie ClimateOS den Arbeits- und Monitoringprozess unterstützen.

Kosten

Art der Kosten SachkostenPersonalkostenVeranstaltungskosten

Weitere Daten

Monitoring Umsetzung von PflanzaktionenÖffentlichkeitswirksamkeitErfolgreiches Extremereignis-MonitoringEinbindung von Umweltbildungsprojekten
Stakeholder BevölkerungBildungseinrichtungenKommunale EigenbetriebeVereine und Verbände
Fachbereiche KlimaschutzagenturÖffentlichkeitsarbeitStadtplanungGeoinformation
Städte Referenz -
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