Klimasichere Stadtbäume

Eine erfolgreiche Etablierung und Sicherung eines klimasicheren Stadtbaumbestandes ist mit vielen Vorteilen für die Stadt der Zukunft verbunden. Die Klimaprojektionen machen jedoch deutlich, dass die Sicherung des Baumbestandes mit erheblichen Herausforderungen verbunden ist, welche die Kommunen auf den Prüfstand stellen und einige Veränderung im Bereich der Stadtbaumpflege nach sich ziehen.

Der GERICS-Stadtbaukasten beschreibt eine Vorgehensart wie folgt: „Nach der Durchführung einer Bestandsaufnahme des Artenspektrums durch Vor-Ort-Erkundung und bestehende Baumkataster wird zunächst eine Prioritätenliste mit den häufigsten und/oder wichtigsten Baumarten erstellt. In einem Folgeschritt werden die bevorzugten, artenspezifischen Klimabedingungen mit den Ergebnissen regionaler Klimaprojektionen abgeglichen. Die gesammelten Ergebnisse werden in einem stadtspezifischen Gutachten für einen klimasicheren Baumbestand zusammengestellt. Darin enthalten sind unter anderem Empfehlungen für Baumarten und Neuanpflanzungen sowie mögliche Anpassungsmaßnahmen für Standorte, um die Folgen des Klimawandels abmildern zu können. Darüber hinaus findet auch eine Sensibilisierung für klimagefährdete Arten im gegenwärtigen Bestand statt.“

Aus: Der GERICS-Stadtbaukasten Report 31

Handlungsschritte

  1. Durchführung Bestandsaufnahme durch Vor-Ort-Erkundung und Baumkataster
  2. Abgleich Klimabedingungen mit Ergebnissen der regionalen Klimaprojektionen (siehe Tipps und Hürden)
  3. Erstellung stadtspezifisches Baumgutachten
  4. Ableitung von Standort- und Pflegemaßnahmen

Tipps & Hürden

Bezüglich klimasicherer Stadtbäume gilt es unter anderem zu beachten:

  1. Standort: Der Standort eines Baums in der Stadt ist entscheidend für seine Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Veränderungen. Ein Baum sollte an einem Ort gepflanzt werden, an dem er genügend Platz und Substrat hat, um seine langfristige Entwicklung zu gewährleisten. Hierbei müssen vorallem folgende Aspekte zu Beginn geprüft werden: Sonnen- und Lichtverlauf, Grundwasserspiegel/ Bewässerungsmöglichkeiten, Schädlinge, Substratbedarf, Streusalzeinsatz und Verkehrssicherheitsaspekte.
  2. Baumart: Die Wahl der richtigen Baumart sollte dem bestehenden Baumkataster entsprechen und aus Baumschulen mit Qualitätsvertrauen bezogen werden.
  3. Wurzelsystem: Ein gesundes Wurzelsystem ist entscheidend für die Stabilität eines Solitärbaums. Stadtbäume müssen oft mit einem begrenzten und von anderen Bäumen isoliertem Raum und begrenztem Zugang zu Nährstoffen und Wasser auskommen, was zu einem schwachen Wurzelsystem führen kann.
  4. Pflege: Regelmäßige Pflege von Stadtbäumen ist entscheidend für ihre Gesundheit und Langlebigkeit. Dazu gehören regelmäßige Bewässerung, Düngung und Baumschnitt, welche vorallem in den ersten Jahren nach der Auspflanzung eine stetige Kontrolle bedeuten kann.
  5. Klimaanpassung: Angesichts des sich ändernden Groß- sowie Kleinklimas ist es wichtig, dass Stadtbäume eine ausreichende Resilienz aufweisen. Es ist daher wichtig, auf die Wahl von Baumsorten zu achten, die an langfristige Klimaveränderungen angepasst sind. Hier muss bereits heute an einigen Standortbereichen womöglich auf nicht-heimische Baumarten oder heimische Hybrid-Arten zurückgegriffen werden.

Kosten

Art der Kosten PersonalkostenSachkosten

Weitere Daten

Monitoring Kenntnis-GutachtenBerücksichtigung bei künftigen PflanzungenStandortpflegeÜberlebensrate
Stakeholder Kommunale EigenbetriebeBevölkerung
Fachbereiche Grünflächen und Umwelt
Städte Referenz -
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Diskussion und Feedback

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