Pop-Up-Grün

Grüne Infrastrukturen, wie Grünraumverbindungen, Parkanlagen und Freiflächen, sind zentrale städtebauliche Maßnahmen gegen Extremwettereignisse wie Hitze und Starkregen. Doch bereits kleinere Grünflächen und Grünoasen können einen entlastenden Effekt auf z.B. das Hitzeempfinden der Menschen haben. Insbesondere abseits größerer Grün-und Freiflächen in hoch verdichteten urbanen Gebieten mit großer Hitzebelastung gibt es ein Bedürfnis nach lokalen, kleinräumigen, grünen, schattigen Stadtoasen.

Diese können über experimentelle Interventionen oder temporäre Sofortmaßnahmen geformt werden, beispielsweise über grüne Parklets wie die „Grätzloasen“ in Wien, mobile Grünwände oder die Aktion „mobiles grünes Zimmer“, Kübelbepflanzungen oder Pergolen. Diese Projekte beschreiben Pop-Up-Grün als Sofortmaßnahme zur Begrünung von hochverdichteten urbanen Räumen (vgl. Eichhorn 2021): Pop-Up-Grün zielt auf einen Beitrag zur mikroklimatischen Hitzereduktion ab, soll aber darüber hinaus auch dazu dienen, 1) Orte zu reaktivieren und zu beleben, 2) Begegnungsorte zu schaffen oder 3) angenehme Grünverbindungen zu bilden. Kombiniert mit sonstigen Maßnahmen zur Kühlung des Mikroklimas kann der positive Effekt und die Qualität der mit Pop-Up-Grün gestalteten Stadtoasen gesteigert werden. Dazu gehören u.a. Maßnahmen wie der Einsatz von Sprühnebeldüsen oder eine flächendeckende Verteilung von Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum (vgl. Eichhorn 2021).

Verwendete und weiterführende Quellen:

Bundesamt für Naturschutz (BfN) 2017. Urbane grüne Infrastrukturen. Grundlage für attraktive und zukunftsfähige Städte. Berlin: BfN.

Lokale Agenda 21 Wien 2020. Grätzloase: Grüne Parklets. URL: https://graetzloase.at/parklets.html (17.02.2023)

Helix-Pflanzen GmbH o.J. Helix MGZ – Mobiles grünes Zimmer. URL: https://www.helixpflanzen.de/pflanzensysteme/produkte/mobiles-gruenes-zimmer (17.02.2023)

Eichhorn, Anna Lena 2021. Cool Islands statt Heat Islands: Potenziale von Pop-Up-Grün in der Klimaanpassungsplanung (unveröffentlichte Bachelorarbeit). Bauhaus-Universität Weimar.

Handlungsschritte

  1. Analyse und Kartierung der heißesten Orte in einer Hitzekarte
  2. Abstimmung mit den Bezirken über die Aktions-Standorte
  3. Entwicklung eines standortangepassten Maßnahmenkonzepts (temporär, langfristig?)
  4. Flexibilität und Modularität bei Entwicklung und Ausgestaltung der Maßnahmen
  5. Informierung der Anlieger:innen über die Temporalität der Aktion
  6. Feedbacksystem zur begleitenden Evaluation

Tipps & Hürden

Tipps:

  • Errichtung einer begleitenden Webseite zur Aufklärung über die Projekte des Pop-Up-Grüns ist zu empfehlen
  • Ernennung von Kümmerern vor Ort zur Gewährleistung der Nutzung und Qualität der Interventionen

Hürden:

  • Qualität der Interventionen sicherstellen trotz schneller und simpler Bauweise
  • Akzeptanz der Bevölkerung für die Interventionen erreichen trotz ggf. Einschränkungen von Parkplätzen
  • Stetige flexible Anpassung der Intervention an ggf. veränderte Bedürfnisse und Rahmenbedingungen

Kosten

Art der Kosten SachkostenWartungs-/UnterhaltungskostenPersonalkosten

Weitere Daten

Monitoring AkzeptanzNutzungsintensitätFeedback der ZielgruppenUmfrage zur BekanntheitQualität
Stakeholder Kommunale EigenbetriebeOrtsansässige Industrie- und GewerbebetriebeBevölkerungVereine und VerbändeNachbarschaft
Fachbereiche BürgerbeteiligungGrünflächen und UmweltKlimaschutzleitstelleStadtplanung
Städte Referenz WürzburgStuttgart
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