Nutzung ökologischer und nachhaltiger Management-Systeme

Nur durch Überwachung und Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung der Stadt kann diese langfristige Nachhaltigkeitsziele und Verbesserungen der Nachhaltigkeitsleistung effektiv umsetzen. Die Leistungsüberwachung kann mit den Visionen und Zielen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und Resilienz verknüpft werden, die von städtischen Akteuren definiert werden. Darüber hinaus können nur gut definierte Nachhaltigkeitsmaße berechnet und bewertet werden, was zu einem effizienteren Nachhaltigkeitsmanagement führt.

Die SKEW, „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt unterstützt somit viele Kommunen bei der Implementierung eines kommunalen Nachhaltigkeitsmanagement, wie in Schleswig-Holstein. Die SKEW führt in Kooperation mit dem Land, den kommunalen Landesverbänden und dem Bündnis eine Welt in Schleswig-Holstein e.V. das Projekt „Global Nachhaltige Kommune Schleswig-Holstein“ durch. Ziel des Projekts ist es, Kommunen in Schleswig-Holstein die 17 „Sustainable Development Goals“ und damit die verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen näher zu bringen und gleichzeitig strategische Unterstützung bei deren Umsetzung zu bieten. Die Dokumentation über den letzten Projektzeitraum ist online verfügbar und zeigt dabei die Zielsetzung und den Aufbau des Projektes. Des Weiteren werden die Erfahrungsberichte von teilnehmenden Kommunen in SH vorgestellt. Dadurch bietet die Dokumentation auch praxisbezogene Tipps und Erfahrungen, die Ihrer Kommune zu Gute kommen können (1)

Weiterführende Quellen:

(1) https://skew.engagement-global.de/global-nachhaltige-kommune-in-schleswig-holstein.html
(2) https://www.ihk.de/meo/standortpolitik/corporate-social-responsibility-csr/nachhaltigkeit/nhm-5546070
(3) Riedel, Henrik. 2020. Wirkungsorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement in Kommunen – Einflussfaktoren und Effekte der Nutzung von Indikatoren. Bertelsmann Stiftung. https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/Projekte/Monitor_Nachhaltige_Kommune/Wirkungsorientiertes_Nachhaltigkeitsmanagement_final.pdf
(4) Wirkungsorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement in Kommunen. Leitfäden. 2018. https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/Projekte/Monitor_Nachhaltige_Kommune/MNK_Leitfaeden.pdf

Handlungsschritte

  1. Erstellen einer Wesentlichkeitsanalyse: Was sind wesentliche Themen, wesentliche Stakeholder und deren Ansprüche?
  2. Erstellen einer Basisanalyse als GAP-Analyse: Wo bestehen Lücken zwischen bestehenden Managementregelungen und dem Nachhaltigkeitsmanagement?
  3. Planung: Strategie, Ziele und Maßnahmen entwickeln: entwickeln einer Nachhaltigkeitsstrategie unter Einbindung bestehender Managementsysteme, Bestimmung relevanter Kennzahlen/Indikatoren, Erstellen eines konkreten Zuständigkeiten-, Maßnahme- und Zeitplanes, Besetzung eines verantwortlichen Steuerungsgremium, Integration aller Veränderungen in bestehende Managementsysteme. An den lokalen Kontext angepasste Indikatoren (spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden) zur Messung der Nachhaltigkeitsleistung und Zielerreichung der Stadt
  4. Umsetzung: Umsetzung von Maßnahmen und Controlling von Zielen, Schulung und Weiterbildung von Mitarbeitenden und Verantwortungsträgern
  5. Berichterstattung: Erstellen eines Nachhaltigkeitsberichts nach anerkannten und passenden Standards, Einbindung der Bevölkerung
  6. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess: kritische Evaluation, Optimierung, Aktualisierung und ständige Weiterentwicklung (2)

Tipps & Hürden

Tipps:

  • Nachhaltigkeitsindikatoren können z.B. mithilfe einzelner Instrumente für Entscheidungen im Rahmen des Nachhaltigkeitsmanagements genutzt werden, sowie Nachhaltigkeitsstrategien, Nachhaltigkeitsberichte, Nachhaltigkeitsprüfungen bzw. Nachhaltigkeitschecks von Ratsvorlagen und Nachhaltigkeitshaushalte bzw. Haushaltspläne mit Nachhaltigkeitszielen)
  • Interne Vernetzungsfunktion: Nachhaltigkeitsindikatoren dienen auch dem organisierten Austausch mit anderen Kommunen und Institutionen: Über Indikatoren entsteht ein Zugang zu einem gemeinsamen Verständnis, wie eine Kommune nachhaltige Entwicklung begreift und messbar macht. Da das Verständnis nachhaltiger Entwicklung normativ ist, bieten sich quantitative Indikatoren an, um einen Einstieg in die Diskussion für ein gemeinsames Verständnis zu katalysieren.
  • Eine Indikatoren-Datenbank erstellen, die nicht nur Indikatoren aufzeigt, sondern auch die jeweiligen Ansprechpartner*innen innerhalb der kommunalen Verwaltung
  • Internes Kommunikationsvehikel: Die Indikatoren können als Vehikel dienen, um mit den Fachämtern in Kontakt zu kommen und Veränderungsprozesse anzustoßen
  • Externes Kommunikationsvehikel: Kommunikation in Richtung Stadtgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Der öffentliche und politische Diskurs zu Nachhaltigkeit fordert die Offenlegung von Nachhaltigkeitsaktivitäten von den Kommunen ein. Mittels geeigneter Indikatoren kann die Kommune dieser Forderung nachkommen.
  • Monitoring und Evaluation: Überprüfen, ob und inwieweit die Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzt worden ist und zu den geplanten Ergebnissen geführt hat. Das Monitoring bezweckt eine laufende, primär quantitative Erfassung der Zielerreichung, die Evaluation eine regelmäßige, primär qualitative Ermittlung des Strategieerfolges.
  • Erfahrungen und Erkenntnisse im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung sollten ausgetauscht werden, um gegenseitige Lernprozesse in Gang zu setzen
  • Um eine Vorstellung zu bekommen, was Kommunen in Sachen Nachhaltigkeit schon tun, insbesondere Nachhaltigkeitsmanagement hat das N!-Büro der LUBW den Nachhaltigkeitsatlas Baden-Württemberg erstellt. Dieser erfasst kommunale Nachhaltigkeitsaktivitäten, die in Kommunen als „Bausteine“ v.a. die Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Kommunalentwicklung schaffen: https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsatlas.

Hürden:

  • Handeln und Entscheidungen an Zielen orientieren und nicht ausschließlich an Indikatoren. Indikatoren decken oft nur Teilaspekte eines Ziels ab und ein Handeln, welches rein auf die Beeinflussung eines Indikators ausgerichtet ist. Diese Gefahr sollte sich die Kommune im Nachhaltigkeitsmanagement stets bewusst sein, um etwaige Fehlentwicklungen zu vermeiden.

Kosten

Art der Kosten BeratungskostenLizenzkostenPersonalkosten

Weitere Daten

Monitoring Indikatoren
Stakeholder Kommunale EigenbetriebeBeratungsfirmenOrtsansässige Industrie- und Gewerbebetriebe
Fachbereiche alle Fachbereiche
Städte Referenz -
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Diskussion und Feedback

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