Berücksichtigung der Klimaanpassung im Rahmen der Bauleitplanung

Bebauungspläne sind ein wichtiger Faktor in der Grünflächenplanung und dienen dazu, standortspezifische Voraussetzungen in die Stadtentwicklung einzubeziehen. Bebauungspläne sind daher oft mit standortspezifischen Vorschriften und Normen verknüpft. Im Sinne von NBS (nature-based solutions) zielen sie oft darauf ab, grüne Elemente oder natürliche Merkmale zu schützen. Sie sind somit oft die Grundlage für konkretere Bauvorschriften und Vorschriften.

Der Blue Green Factor ist ein faktorbasiertes politisches Instrument, um die gewünschten Grün- und Blauelemente in neuen Entwicklungsprojekten zu gewährleisten. Der Grünfaktor drückt dabei das Verhältnis der gewichteten Grünfläche zur Gesamtfläche der Partie aus. Dasselbe gilt für den Blaufaktor. Das Instrument gibt Planer:innen die Freiheit zu entscheiden, wie grüne oder blaue Elemente in die jeweiligen Stadtpläne einbezogen werden sollen und kann gleichzeitig als Bewertungskriterium bei der Vergabe öffentlicher Aufträge herangezogen werden (Bsp.: Je höher der BGF im Bebauungsplan, desto höher die Chance, das Projekt zu gewinnen).

Handlungsschritte

Bei einer erfolgreichen Bauleitplanung werden eine Vielzahl an Klimaschutz- und Klimaanpassungsthematiken berücksichtigt. Dabei gibt es verschiedene grundlegende Aspekte zu beachten:

  1. Berücksichtigung von Hitze- und Hochwasserrisiken: Die Bauleitplanung sollte darauf ausgerichtet sein, die städtischen Räume widerstandsfähiger gegenüber Hitze und Hochwasser zu machen. Das bedeutet, dass Grünflächen, Wasserflächen sowie Gebäudebegrünung eingeplant werden, um den Stadtraum bestmöglich zu kühlen und Regenwasser aufzunehmen.
  2. Reduktion von Emissionen: Die Bauleitplanung kann auch dazu beitragen, den CO2-Ausstoß in der Stadt zu reduzieren, indem sie die Planung von Verkehrs- und Energiesystemen nachhaltig gestaltet und aktiv in den Bauleitplan einbaut.
  3. Nutzung von erneuerbaren Energien: Bei der Bauleitplanung sollten erneuerbare Energiequellen wie Solar- oder Windenergie in die Planung einbezogen werden, um eine nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten.
  4. Einbindung der Öffentlichkeit: Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie weiterer Akteur:innen wie beispielsweise Umweltorganisationen und Wirtschaftsverbänden ist wichtig, um ein breites Verständnis für die Bedeutung der Klimaanpassung zu schaffen und den Bauleitplan den lokalen Wünschen und Interessen anzupassen.
  5. Berücksichtigung des langfristigen Zeitraums: Bei der Bauleitplanung muss auch der langfristige Zeitraum berücksichtigt werden. Die erwarteten Klimaveränderungen sind oftmals noch gar nicht voll zum Tragen gekommen. Daher ist es wichtig, auch langfristig zu planen und womöglich Anpassungen durchzuführen.

Tipps & Hürden

Tipps:

  • Einbeziehung von Expert:innen: Um eine umfassende und fundierte Klimaanpassungsstrategie zu entwickeln, sollten Expert:innen wie Klimaforscher:innen, Stadtplaner:innen und Architekt:innen in den Prozess einbezogen werden.
  • Verankerung in der Politik: Eine Verankerung der Klimaanpassungsstrategie in politischen Zielen und Vorgaben auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene ist ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige Stadtentwicklung.
  • Partizipation: Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger bei der Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen ist entscheidend für die Akzeptanz und Wirksamkeit der Strategie.

Hürden:

  • Finanzierung: Die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen erfordert oft hohe Investitionen, die nicht immer ausreichend vorhanden sind.
  • Lange Planungs- und Umsetzungszeiten: Die Planung und Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen erfordert oft lange Zeiträume, was die Umsetzung und Erfolgskontrolle der Strategie erschweren können.
  • Konflikte mit anderen Interessen: Klimaanpassungsmaßnahmen können mit anderen Interessen wie Wirtschaftswachstum oder Infrastrukturprojekten konkurrieren und müssen daher in eine ausgewogene Stadtentwicklungsstrategie integriert werden.
  • Mangelnde politische Unterstützung: Eine fehlende politische Unterstützung kann die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen erschweren oder sogar verhindern.
  • Komplexität: Die Entwicklung und Umsetzung einer Klimaanpassungsstrategie erfordert ein hohes Maß an Komplexität und erfordert eine umfassende Kenntnis der Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Stadtentwicklung.

Kosten

Art der Kosten Personalkosten

Weitere Daten

Monitoring Umsetzung der FestsetzungenEvaluierung möglicher Ergänzungen im BauleitplanAkzeptanz
Stakeholder Kommunale EigenbetriebeOrtsansässige Industrie- und GewerbebetriebeVereine und VerbändeBevölkerung
Fachbereiche StadtplanungKlimaschutzleitstelle
Städte Referenz Mannheim
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