Leitfaden wassersensibel planen und bauen

2019 veröffentlichte die Stadt Remscheid den Leitfaden „Wassersensibel planen und bauen“. Dieser sucht nach Lösungen, um eine Überflutungsgefahr, welche durch den Klimawandel erhöht ist, mit baulichen Maßnahmen zu entgegenzuwirken [1]. Im Vordergrund stehen hierbei (private)Häuser, wobei sich der Leitfaden auch an Bauwillige und Planer*innen richtet, die einer gleich dreifachen Gefahr ausgesetzt. Denn das Wasser kann durch

(1) Starkregenabflüsse
(2) Rückstau aus der Kanalisation und
(3) Aufstauen von Sickerwasser

in ein Haus eindringen. Diese werden sowohl auf die Gefahren von Starkregen hingewiesen als auch praktische Hinweise für eine wassersensible Grundstücks- und Gebäudegestaltung gegeben. Konkret weist der Leitfaden darauf hin, welche Schwachstellen es auf dem privaten Grundstück bzw. in einem Gebäude geben könnte.
Schutzmaßnahmen können hingegen abschirmende Maßnahmen sein, welche das Haus wortwörtlich vor einer großen Menge an Wasser abschirmen. Sind diese abdichtenden Maßnahmen keine Option, so können durch planerische und bauliche Maßnahmen bestimmte Bereiche kontrolliert überflutet werden. Diese letzte Option wird als „nasse Vorsorge“ bezeichnet.
Für die jeweiligen Maßnahmen gibt es mehrere Umsetzungsmöglichkeiten, die im weiteren Verlauf des Leitfadens detailliert erläutert werden. Darüber hinaus wird gezeigt, wie man sich wirksam durch die Folgen von Starkregen, Rückstau oder Sickerwasser stützen kann.

Dieser Leitfaden wurde anschließend auch der Bevölkerung zur Verfügung gestellt, sodass sich Hausbesitzer*innen informieren und somit das Hausüberflutungsrisiko gesenkt werden konnte. Auch die Stadt Hamburg hat 2007 einen Leitfaden entwickelt, der sich an Hauseigentümer*innen, Bauherrer*innen und Architekt*innen richtet und welcher Schutzpotentiale im urbanen Raum thematisiert. Die Broschüre informiert sowohl über bauliche Vorsorgemaßnahmen für Neubauten als auch über nachträgliche Schutzmaßnahmen für Bestandsbauten [3].

Verwendete und weiterführende Quellen:

[1] Leitfaden Remscheid

[2] Tipps zur Leitfadenerstellung vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft BW

Handlungsschritte

  1. Bewusstsein über Extremwetterereignisse (sowohl in der Verwaltung als auch in der Bevölkerung)
  2. Sammlung der Informationen über Starkregen. Hierbei ist es sinnvoll diese stadtspezifisch aufzubereiten und somit (vielleicht auch im Rahmen einer Risikoanalyse) wertvolle Tipps an die Bevölkerung weiterzugeben. Somit können Bürger*innen die Gefahr selbst besser einschätzen.
  3. Erstellung eines Leitfadens in Zusammenarbeit mit beteiligten und wissenschaftlichen Akteur*innen.
  4. Verbreitung der Broschüre.

Tipps & Hürden

Tipps:

  • Um die Überflutungsgefahr sowie deren Eindämmung schöner zu visualisieren, wird die Nutzung von Geodatenkarten empfohlen.
  • Je mehr Fragen Sie mit Nein beantworten können, desto besser ist Ihr Grundstück bzw. Ihr Gebäude gegen die Folgen von Starkregen und Überflutungen gesichert. Dazu finden Sie im Anschluss an die Fragen zur Gefährdungseinschätzung Tipps und Handlungsempfehlungen [1].

Kosten

Art der Kosten PersonalkostenSachkosten

Weitere Daten

Monitoring Verbreitung des Leitfadens in privaten HaushaltenNachfrage bei Installationsbetrieben bezüglich AuftragslageAbfrage der Verbreitung des Leitfadens in privaten HaushaltenNachfrage bei Sanitärinstallationsbetrieben über Aufträge zum Thema des Leitfadens
Stakeholder Kommunale EigenbetriebeOrtsansässige Industrie- und GewerbebetriebeVereine und VerbändeBevölkerung
Fachbereiche Grünflächen und UmweltStadtentwässerung
Städte Referenz Remscheid
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