Geodatennutzungsstrategie

Geodaten sind grundsätzlich alle Daten mit Raumbezug. Im Bereich der Klimafolgenanpassung werden diese genutzt um Vulnerabilitäten festzustellen, Bedarfe zu visualisieren und sie damit sichtbar und präsentierbar zu machen. Im Projekt SMARTilience geht es vor allem um Geodaten im Bezug auf Starkregen und Hitzereignisse.

Da es jedoch vielfältige Datenquellen und Arten an Daten gibt bedarf es einer Geodatennutzungsstragie, sie soll die Nutzung von Raumbezogenen Daten organisieren.

Eine gute Strategie legt auch fest, welche Ziele die Stadt im Thema Klimawandel verfolgt, wie sie die Stadtgesellschaft vor Starkwetterereignissen wie Hitzewellen und Starkregen schützt und wie sie z.b die Temperaturziele einhält. Dazu müssen zunächst Ziele, Mittel und Maßnahmen oder Projekte festgelegt werden, die einen Beitrag zu diesen Zielen und zur Verringerung der Problempunkte leisten. Bei der Erstellung der Strategie wird abteilungsübergreifend und partizipativ gearbeitet.

Die Datennutzungsstrategie ist eine Funktionalstrategie, die nachgelagert stattfindet. Die Verwaltung hat die Aufgabe in mehreren Workshops zu einer Festlegung gemäß der Haupt- oder Grundstrategie zu gelangen. In diesem Prozess ist es möglich, Bürgerdialoge durchzuführen, GIS und Stadtentwicklungs-Experten oder Vergleichs- und Partnerstädte, oder Nachbargemeinden einzubinden. Die Art und Weise der Partizipationstiefe ist in jeder Stadt anders und a priori festzulegen. Die Datennutzungsstrategie ist ein technisch-organisatorische Thema, das auf der Akzeptanz der Verwaltung und der Stadtgesellschaft für die Nutzung von Daten basiert.

Die Verwaltung hat hier ein wichtige Rolle, weil sie dezentral in unterschiedlichen Abteilungen über die Daten verfügt, die zusammengeführt werden müssen. Die Datenpflege findet teilwiese auch wieder dezentral in den Abteilungen statt. Darüber hinaus müssen eventuell neue, zentrale Verantwortlichkeiten in der Verwaltung für die „smarte“ Nutzung, Visualisierung und Auswertung geschaffen werden (z.B. Geodatenportale, Hubs, Dash Boards oder Plattformen, auf die zugegriffen werden kann). Diese Plattformen ermöglichen auch eine digitale Fortschrittskontrolle (z.B. Luftqualitäten, Temperaturen, Auswahl und Durchführung urbane Projekte), Bürgerdialoge und Umfragen.

Es besteht sogar die Möglichkeit mit offenen Datenräumen den Bürger:Innen eine Mitgestaltung oder ein unternehmerische Mitwirkung bei der Lösung von städtischen Aufgaben zu ermöglichen. Die Datennutzungsstrategie im Thema Klimaresilienz setzt einen Fokus auf Hitze oder Starkregen, die sich in Datenquellen unterscheiden. Zu unterscheiden ist zwischen kurzfristiger Schadensabwehrmaßnahmen, Klimaschutz (Decarbonisierung) und langfristigen urbanen Klimafolgenanpassungen wie multifunktionalen Retentionsräumen (z.B. Schwammstadt), Nature based solutions (z.B. Urban Forest) und präventiver urbaner Planung mit klaren Kriterien für den Erhalt von Frischluftkorridoren, den Ausbau von erneuerbaren Energien, dem Vermieden von Versiegelungsflächen etc.

 

Verwendete und weiterführende Quellen:

Diese Inhalte entstanden im Gespräch mit Mitarbeiter:innen von Drees & Sommer Integrated Urban Solutions IUS

Drees & Sommer: Blue City

Nationale Geo-Informationsstrategie NGIS

Geoportal Stadt Mannheim

Handlungsschritte

Die Datennutzungsstrategie sollte moderiert und partizipativ mit Experten und Verwaltungsabteilungen durchgeführt werden. Es finden drei Workshops statt:

  1. Gemeinsame Sicht auf die Ausgangslage, d.h. die Grundstrategie, Benchmark mit Möglichkeiten zur organisatorischen Umsetzung und Klärung der digitalen und organisatorischen Ausgangslage
  2.  Ausgestaltung möglicher Optionen (Beteiligungen, Dashboard, Hub, Interaktion) und Auswahl einer Option.
  3. Festlegung von Zielen, Mitteln, Maßnahmen und Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten bei der Umsetzung. Auf dieser Grundlage können integrierte Maßnahmenpläne für die Umsetzung der Strategiegemeinsam festgelegt werden.

Tipps & Hürden

  • Strategieprozesse sind in der Verwaltung meist unbekannt, bei der Bewältigung neuer Aufgaben aber unumgänglich. Nur so ist eine Klarheit darüber zu erhalten, was gemacht werden soll und wie es umgesetzt wird. Der Strategieprozess kann als starkes handlungsleitendes Governance-Element verstand werden.
  • Zur genaueren Klärung der Interessen und Synergien ist es empfehlenswert ein City Action Lab Format anzubieten um ko-kreativ die Schritte mit Vertretern aus der Verwaltung, Zivilgesellschaft und Hochschulen anzugehen.

Kosten

Art der Kosten PersonalkostenBeratungskosten

Weitere Daten

Monitoring Nutzung der DatenStrategie verabschiedet und umgesetzt
Stakeholder BevölkerungKommunale EigenbetriebeOrtsansässige Industrie- und Gewerbebetriebe
Fachbereiche ITKlimaschutzleitstelleStadtplanungGesundheitFeuerwehr und KatastrophenschutzStadtentwässerungBauamt
Städte Referenz MannheimHalle (Saale)
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