Förderprogramm zur Begrünung von Dach-, Fassaden- und Entsiegelungsflächen

In Mannheim wurde 2016 ein Förderprogramm erstmals initiiert und 2018 das erweiterte Förderprogramm zur Begrünung von Dach-, Fassaden- und Entsiegelungsflächen der Stadt ins Leben gerufen. Die Stadt leistet somit einen wichtigen Beitrag für eine klimafolgenangepasste Gestaltung von Gebäuden in klimatisch hochbelasteten Stadtgebieten.

Begrünungs- und Entsiegelungsmaßnahmen tragen zum wirksamen Hitzeschutz und zum verbesserten Regenwasserrückhalt bei.
Weitere positive Effekte sind z.B. die Steigerung der Aufenthaltsqualität und Verbesserung der Luftqualität. Zur Erhöhung des Bekanntheitsgrads und aktiven Bewerbung des kommunalen Förderprogramms, zur Förderung der Inanspruchnahme sowie zur möglichen Kombination mit weiteren Fördermaßnahmen (z.B. mit Solaranlagen und energetischer Sanierung) sind wirksame Kommunikations- und Marketingmaßnahmen zu entwickeln.

Handlungsschritte

Durch die Fördermaßnahmen der Stadt Mannheim können wichtige Handlungsschritte bei der Etablierung eines kommunalen Förderprogramms zu der Begrünung von Dach-, Fassaden- und Entsiegelungsflächen abgeleitet werden:

  1. Bildung einer Arbeitsgruppe, die für die Durchführung des Programms verantwortlich ist.
  2. Erarbeitung einer Marketingstrategie: Zunächst sollten die Prioritäten auf die Finanzierung und die Ziele des Programms ausgerichtet sein.
  3. Die Stadt muss klare Kriterien für die Vergabe von Fördermitteln festlegen. Dies könnte die Art der Bepflanzung, die Größe der Fläche und die Art des Gebäudes umfassen. Es sollten auch Mindestanforderungen an die Qualität der Arbeiten festgelegt werden, um sicherzustellen, dass die Begrünung langfristig erhalten bleibt.
  4. Durchführung von öffentlichen Veranstaltungen, die sich an die Bevölkerung richten: Stadtfeste, Vortragsreihen, Stadt-/ Pressespaziergänge, Veranstaltungen in Kooperation mit Umweltverbänden; Einsatz von kommunikationsunterstützenden Elementen, wie z.B. das Mobile Grüne Zimmer®.
  5. Durchführung von Fachveranstaltungen für relevante Bereiche der Bauvorhabensumsetzung wie z.B. Architektur, Landschaftsplanung, Wohnungsbaugesellschaften.
  6. Regelmäßige und transparente Öffentlichkeitsarbeit auf allen Kanälen (Presse, Print, Social Media)
  7. Die Stadt sollte Partnerschaften mit lokalen Unternehmen, Schulen, gemeinnützigen Organisationen und anderen interessierten Gruppen bilden, um das Programm zu fördern und die Umsetzung zu erleichtern.
  8. Die Stadt sollte das Programm regelmäßig überwachen und evaluieren, um sicherzustellen, dass es effektiv und nachhaltig ist. Feedback von Teilnehmer:innen und anderen Beteiligten sollte eingeholt werden, um Nachverbesserungen vorzunehmen.

Tipps & Hürden

Tipps:

  • Sensibilisierung der Bevölkerung rund um die Themen der Klimafolgenanpassung. Hierbei können gezielte Informationskampagnen und öffentliche Veranstaltungen hilfreich sein.
  • Kombination mit weiteren Maßnahmen, bspw. der energetischen Sanierung: Die Kombination von Förderprogrammen kann dazu beitragen, die Investitionskosten zu senken und die Effektivität des Programms zu steigern.
  • Synergien zur Förderung von Biodiversität: Das Förderprogramm kann genutzt werden, um gezielt Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität zu unterstützen, wie z.B. die Bepflanzung mit heimischen Arten sowie Entsiegelungsmaßnahmen.

Hürden:

  • In Stadtgebieten mit hoher Veranstaltungs- und Informationsdichte kann es schwierig sein, Aufmerksamkeit und Beteiligung für das Förderprogramm zu gewinnen.
  • Die Eigenbeteiligung der Eigentümerinnen und Eigentümer kann eine Hürde für die Umsetzung des Förderprogramms darstellen. Es kann auch schwierig sein, Eigentümerinnen und Eigentümer zu erreichen, um diese auf die Fördermöglichkeiten aufmerksam zu machen.
  • Je nach Gebäudezustand kann die Sanierung des Daches oder der Fassade eine erhebliche Investition erfordern, was eine Hürde für die Eigentümerinnen und Eigentümer darstellen kann.
  • Die Planung und Umsetzung von Fassadenbegrünungen erfordert spezialisiertes Wissen und eine professionelle Durchführung, um Schäden an der Fassade zu vermeiden und die Bepflanzung erfolgreich zu erhalten.
  • Pflegeaufwand, u.a. in Hitzeperioden: Die Pflege der Bepflanzung erfordert vor allem nach der Initialbepflanzung regelmäßige Bewässerung und Pflege, insbesondere in Hitzeperioden.
  • Unterstützung: Gemeinsame Veranstaltungen/Aktionen mit Fachpersonal: Gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen mit Fachpersonal können dazu beitragen, das Bewusstsein für das Förderprogramm zu erhöhen und die Eigentümerinnen und Eigentümer bei der Umsetzung zu unterstützen.
  • Fördermittelgeber (wie KfW) für ergänzende Maßnahmen (z.B. energetische Sanierung): Fördermittelgeber wie die KfW können zusätzliche finanzielle Unterstützung aufbringen.

Kosten

Art der Kosten PersonalkostenFörderungenWartungs-/Unterhaltungskosten

Weitere Daten

Monitoring FördermittelabflussAnzahl und Fläche umgesetzter Begrünungsmaßnahmen von Dach-, Fassaden- und Entsiegelungsflächen
Stakeholder Kommunale EigenbetriebeOrtsansässige Industrie- und GewerbebetriebeVereine und VerbändeBevölkerung
Fachbereiche KlimaschutzagenturKlimaschutzleitstelleStadtplanung
Städte Referenz Mannheim
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