Wettbewerbe

Warum Wettbewerbe?

Wettbewerbe werden vor allem für größere bauliche Vorhaben (öffentlich und privat) ausgeschrieben. Hierfür erarbeiten kommunale Stadtplanung, Architekten und Freiraumplaner Nutzungs- und Gestaltungsvorschläge. Als Vorstufe zum Bebauungsplanverfahren kommt Wettbewerben zunehmend eine wichtige Rolle zu, da grundlegende Inhalte, die für die Integration der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung erforderlich sind, hier bereits festgelegt werden. Dazu gehört vor allem die Verfügbarkeit von Flächen für die Wasserwirtschaft.

Was ist ein Wettbewerb?

Ein Wettbewerb ist ein Verfahren, bei dem Architekten, Stadtplaner und Freiraumplaner aufgefordert werden, innovative Konzepte für die Entwicklung oder Neugestaltung eines bestimmten städtischen Gebiets zu erstellen. In der Regel gibt es klare Vorgaben und Ziele für das Projekt, die von der Stadt oder anderen öffentlichen Stellen festgelegt werden. Die Teilnehmer reichen ihre Ideen in Form von Plänen, Modellen oder schriftlichen Konzepten ein, die von einer Jury bewertet werden. Der Gewinner des Wettbewerbs wird oft mit der Umsetzung des Projekts beauftragt, und der Wettbewerb dient dazu, die bestmögliche städtebauliche Lösung zu finden und die Qualität der städtischen Entwicklung zu fördern. Solche Wettbewerbe fördern die Kreativität und Vielfalt in der Stadtplanung und tragen dazu bei, lebenswertere Städte zu schaffen.

Handlungsschritte

Die Grundstruktur von Wettbewerben wird durch die Richtlinien für Planungswett­bewerbe (RPW) vorgegeben. Anwendung finden die Ausschreibungen nicht nur in städte­baulichen Planungen, sondern auch bei Landschafts- und Freiraumplanungen, Planungen von Gebäuden und Innenräumen, von Ingenieurbauwerken und Ver­kehrsanlagen sowie technischen Fachplanungen (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit 2013). Die wesentliche Anreizfunktion für Teilnehmer liegt in der potentiellen Beauftragung bei Gewinn des Wettbewerbs sowie in Preisgeldern und Öffentlichkeitswirkung.

Wichtig ist hier, dass die Ziele der Regenwasserbewirtschaftung in Kombination mit der Klimaanpassung schon vorab festgelegt werden.

Wettbewerbe unterliegen standardmäßigen Verfahrensschritten (§ 5 RPW 2013), die sich in drei Haupthasen untergliedern:

  1. Auslobung
  2. Einreichung der Beiträge
  3. Preisgericht

Wettbewerbe haben verschiedene Beteiligte (§ 2 RPW 2013). Neben den Wettbe­werbsteilnehmern sind dies vor allem Auftraggebende, Preisgericht und Sachverständige (vgl. Tab. 68). Sofern die Belange einer dezentralen Regenwasserbewirtschaftung Teil der Auslobung sind, ist die Ein­bindung von Experten und Expertinnen der Wasserwirtschaft zu empfehlen.

Zur Durchführung eines Wettbewerbs sind folgende Beteiligte notwendig:

  • Auslober
 

  • Definiert Aufgabe, Verfahrensart
  • Preisgericht
 

  • Unabhängige Beratung und Entscheider zu den eingereichten Arbeiten, unterstützt bei Vorbereitung und Auslobung
  • Sachverständige
  • Anerkannte Fachleute in beratender Funktion
  • Architekten- und Ingenieurkammer
  • Wirkt bei Beratung mit und muss bei Abweichung vom RPW zustimmen

Tipps & Hürden

Tipps: 

  • Fachexperten: Ein maximales Maß an Berücksichtigung finden Belange der Klimaanpassung, wenn es nicht nur entsprechende gutachterliche Fachexpert*innen gibt, sondern auch Sachpreisrichtende für die Belange Klimaanpassung und Regenwasserbewirtschaftung bzw. wassersensibler Stadtentwicklung.
  • Auslobung: Das Maß an Integration von Belangen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung hängt von den Vorgaben der Auslobung ab. Für fachspezifische Themen bieten sich Machbarkeitsstudien im Vorfeld einer Auslobung an, mit denen die fachlichen Randbedingungen (z.B. dezentrale Bewirtschaftung von Regenwasser in Kopplung mit Klimaanpassung) für die Auslobung konkretisiert werden.

Kosten

Art der Kosten BeratungskostenRechtsberatungFachexpertenPersonalkostenPreisgeldMaterialien für die ÖffentlichkeitsarbeitDruckkosten
Details

Die Kosten eines Wettbewerbs sind abhängig von den von der Kommune zur Verfügung gestellten Finanzmittel und dem personellen Aufwand, insbesondere der Besetzung der Jury, der Fach- und Preisrichtenden. Kosten entstehen außerdem für die Wettbewerbsprämien, die in der Höhe dem Maß der Komplexität eines Vorhabens gerecht werden sollten.

Weitere Daten

Monitoring Anzahl der EinreichungenErgebnisse der Jury
Stakeholder AnwohnendeWasserbehördeStraßenbaubehördeKlimabeauftragteNaturschutzbehörde
Fachbereiche StraßenbauEntwässerungStadtplanungGrünflächen
Städte Referenz Berlin
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