Konzept zur Identifikation und Adressierung hitzevulnerabler Gruppen

Das zunehmende Auftreten von Hitzeereignissen und die damit einhergehende gesundheitliche Belastung stellt eine große Herausforderung für die Bevölkerung dar. Hitze kann eine große Bandbreite gesundheitlicher Risiken hervorrufen, darunter Sonnenstiche und Hitzeschläge, eine erhöhte Belastung des Herz-Kreis-Lauf Systems oder einem erhöhten Hautkrebsrisiko um nur einige zu nennen. (1)

Bestimmte Bevölkerungsgruppen haben außerdem ein erhöhtes Risiko durch Hitze gesundheitlich geschädigt zu werden. Dies kann bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen führen, ohne dass sie in der Lage sind, sich aus eigener Kraft vor Hitzefolgen zu schützen. Die Stadt Mannheim hat im Rahmen ihres Hitzeaktionsplans acht dieser Gruppen identifiziert (2):

  •  Ältere und pflegebedürftige Menschen
  •  Säuglinge und Kleinkinder
  •  Chronisch kranke Menschen
  • Psychisch kranke Menschen
  • Menschen mit körperlicher Behinderung
  • Menschen mit geistiger Behinderung
  • Wohnungslose Menschen
  • Suchtkranke Menschen

Um diese Gruppen vor Hitzewirkungen zu schützen, bedarf es einer Analyse, wo und wie diese Menschen erreicht werden können. Außerdem muss festgelegt werden welche Maßnahmen langfristig kontinuierlich, mittelfristig (z.B. zu Sommerbeginn) und kurzfristig (in der Hitzewelle) sinnvoll sind. Die kurzfristigen, akut in der Hitzewelle geplanten Maßnahmen wurden in Mannheim in den Hitzeaktionsplan mit einbezogen. (2)

Verwendete und weiterführende Quellen:

(1) Bunz/Mücke 2017: physische und psychische Folgen, In: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, 60, 632-639

(2) Hitzeaktionsplan Mannheim

Handlungsschritte

  1. Identifikation von Stadtteilen, Einrichtungen, in denen hitzevulnerable, hilflose Menschen leben bzw. betreut werden (z.B. auch im Rahmen der Stadtklimaanalyse ggf. zu prüfen)
  2. Identifikation von möglichen Multiplikatoren für die Sensibilisierung zum Thema Hitze (z.B. Einrichtungsleitungen, Quartiersverantwortliche, Ärzteschaft) und Bildung eines Netzwerks
  3. Entwicklung von kontinuierlichen und mittelfristig wirkenden Maßnahmen zum gesundheitsschützenden und -fördernden Umgang mit Hitze und UV-Strahlung (Schulungen, Informationsmaterial)
  4. Implementierung der Maßnahmen im Netzwerk
  5. Bekanntmachung des Hitzeaktionsplans im Netzwerk

Tipps & Hürden

Synergien

  • Erhalt von detailliertem Wissen zur gesundheitlichen Betroffenheit durch den Klimawandel
  • Kostengünstige Umsetzbarkeit

Konfliktpotenzial

  • Vermittlung der Notwendigkeit einer Prävention hitzeassoziierter Gesundheitsschädigungen an die Betroffenen kann sich als schwierig gestalten

 

Kosten

Art der Kosten PersonalkostenSachkosten

Weitere Daten

Monitoring Anzahl der kontaktierten BetroffenenAnzahl der SchulungenMenge des Informationsmaterials
Stakeholder Kommunale EigenbetriebeOrtsansässige Industrie- und GewerbebetriebeVereine und VerbändeBevölkerung
Fachbereiche StadtplanungGesundheitKlimaschutzleitstelle
Städte Referenz Mannheim
Thematisch verwandte Steckbriefe

Diskussion und Feedback

    Noch keine Kommentare vorhanden.

Diskutieren Sie mit. Ihre E-Mail wird nicht veröffentlicht.