Stadtgesellschaft beteiligen

Was ist gemeint?

Ziel ist die Umsetzung gemeinsamer, kreativer Arbeitsformate, die Mitarbeitende der Verwaltung mit Akteuren aus anderen Sektoren (bspw. aus Wirtschaft, Wissenschaft oder organisierter Zivilgesellschaft) oder Bürger:innen zusammenbringen und für einen bestimmten Zeitraum ins Leben gerufen werden, um konkrete Fragestellungen der klimaresilienten Stadtentwicklung zu lösen. Der Teilnehmendenkreis variiert je nach Problemstellung, die Formate sind geprägt durch eine gemeinsame und gleichberechtigte Zusammenarbeit zur Lösungsfindung sowie ggf. der Umsetzung [1/2]. Zu diesen Formaten zählen bspw. Stadtwerkstätten [3] oder Design-Thinking-Workshops [4].

Warum ist das wichtig?

Städtische Akteure und die Stadtgesellschaft vereinen wertvolles Wissen für die Umsetzung klimaresilienter Stadtentwicklung, das die Stadtverwaltung nutzen sollte. Gleichzeitig ist die Herstellung von Akzeptanz und Bewusstsein für die Herausforderungen und Lösungen unerlässlich für die Arbeit der Stadtverwaltung [5]. Die Bündelung von Fachwissen und der Wissensaustausch führt zum Lernen voneinander, zu besserem Verständnis füreinander sowie zu praktischen Lösungsansätzen. Die Beteiligten tragen aktiv zur Umsetzung von Maßnahmen bei und begleiten diese [6]. Ergänzender Mehrwert ist die öffentlichkeitswirksame Beteiligung der Partner:innen an der Schaffung einer klimaresilienten Stadt für alle [7].

Wie wirkt es?

Dieser Lösungsansatz wirkt sich auf folgende Stellschrauben positiv aus:

  • Politischer Wille
  • Gemeinsame, wirksame Strategie
  • Partizipation
  • Bewusstseinsbildung und Veränderungsbereitschaft
  • Nachhaltige Stadtvision
  • Lösung von Zielkonflikten
  • Community Building

Tipps

  • Ansprache an Akteursgruppe anpassen: Die Ansprache sollte immer an die Akteursgruppe angepasst werden. Das Wort „Klima“ kann z.B. für Unternehmen abstrakt klingen. Alternativen wie Nachhaltigkeit, Resilienz, Zukunftsfähigkeit, Krisenfestigkeit kommen bei Unternehmen besser an [8].
  • Gesellschaftliches Lernen und Experimentieren fördern: Spannende und agile Austauschformate fördern Innovation und transformatives Handeln [9].
  • Integration von Partizipation und Kooperation in das Planungsverständnis: Eine/mehrere rechtlich vorgeschriebene(n) Beteiligung(en) von Zivilgesellschaft im Bebauungsplan ist nur eine der Möglichkeiten, um Partizipation zu fördern [10].
  • Öffentlichkeitswirksamkeit anstreben. Regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit kann genutzt werden, um die breite Stadtgesellschaft aufzuklären und somit Akzeptanz zu schaffen [11].
  • Wirksame Kommunikation anstreben: Die Schaffung und wirksame Nutzung von städtischen Kommunikationskanälen und Information der Bevölkerung sollten in klaren Prozessen gefördert werden. Informationen sollten möglichst in gebündelter Form vorbereiten [12].

Quellen:

[1] BBSR 2016: 76: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/sonderveroeffentlichungen/2016/anpassung-klimawandel-dl.pdf;jsessionid=4D3E579EACEA35D3E860387DB8276281.live21302?__blob=publicationFile&v=1

[2] UBA 2016: 55f.: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/cc_17-2020_beteiligungsprozess-das_teilbericht_fkz_3714_48_1020_beteiligungsprozess_das.pdf

[3] Lieven, C. (2013): Die Hamburger Stadtwerkstatt. In: vhw (6), S. 314.

[4] Bertelsmann Stiftung: https://www.beteiligungskompass.org/article/show/401

[5] BBSR 2016: 16: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/sonderveroeffentlichungen/2016/anpassung-klimawandel-dl.pdf;jsessionid=4D3E579EACEA35D3E860387DB8276281.live21302?__blob=publicationFile&v=1

[6] Deutsches Institut für Urbanistik 2018: 36: https://repository.difu.de/jspui/handle/difu/248422

[7] IÖW 2016: 17: https://www.ioew.de/fileadmin/user_upload/BILDER_und_Downloaddateien/Publikationen/2016/Klima-Citoyen_Wegweiser_Klimabuerger.pdf

[8] Malik Management (2020): Malik Syntegration® Management Summary: http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:rS6-GNyLmvMJ:www.solarvalley.org/downloads/file-/73%3FfileId%3D377+&cd=3&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-b-d

[9] Moloney, S.; McClaren, H. (2018): Designing a ‘Fit-for-Purpose’ Approach to Tracking Progress on Climate Change Adaptation and Resilience: Learning from Local Governments in Australia. In: Ayyoob Sharifi und Yoshiki Yamagata (Hg.): Resilience-Oriented Urban Planning: Springer, Cham, S. 67–90.

[10] Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr 2019:128: https://www.buergerbeteiligung-staedtebau.bayern.de/assets/stmi/miniwebs/buergerbeteiligung/buergerbeteiligung_im_staedtebau_e-book.pdf

[11] UBA: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/werkzeuge-der-anpassung/klimalotse/4-strategie-integration/44-implementierung-wie-geht-es-weiter

[12] UBA: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/werkzeuge-der-anpassung/klimalotse/4-strategie-integration/44-implementierung-wie-geht-es-weiter

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