Hitze

Definition Hitze

Nicht nur die allgemeine Erderwärmung durch den Klimawandel sorgt für höhere Temperaturen, auch Städte begünstigen die Bildung von Hitzeinseln. Diese entstehen durch die Strahlung der Sonne auf die vorwiegenden dunklen Gebäude der Stadt. Im Gegensatz zu hellen Feldern und grünen Wäldern wird dabei ein Großteil der Hitze absorbiert und heizt sich dadurch schneller auf. Hinzu kommt, dass durch die dichte Bebauung eine Abkühlung Nachts nur in sehr geringem Maße erfolgt[1].

Herausforderungen in Deutschland

Die heißen Sommer 2018 und 2019 haben den Klimawandel und seine Folgen in Deutschland spürbar gemacht. Neben den Folgen für die Forstwirtschaft, Landwirtschaft, und für die Gesundheit der Menschen führen Hitzeinseln und drückende Luft in dicht bebauten Straßenzügen auch zu einer Minderung der Attraktivität und die des Lebenswerten einer Stadt. Ebenso führen sie zu dynamischen Anpassungsprozessen wie beispielsweise der Einwanderung von Pflanzen- oder Tierarten. und auch höheren Sterberaten in den Sommermonaten[2].

 

 

Konsequenzen durch Hitze

Aufgrund der alternden Bevölkerung, der Urbanisierung und der Häufigkeit von Diabetes, Herz-Kreislauf-und Atemwegserkrankungen ist die europäische Bevölkerung durch Hitze besonders gefährdet“, stellt der Deutschland-Bericht fest, der erstmalig im Rahmen des „Lancet Countdown 2019“ veröffentlicht wurde. „Zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze zählen Hitzeerschöpfung und Hitzschlag, Herzinfarkt, Herzversagen und akutes Nierenversagen durch Flüssigkeitsmangel.“. Im Hitzesommer 2003 führten die hohen Temperaturen zusammen mit einer mangelnden Vorbereitung der

Gesundheits- und Versorgungssysteme europaweit zu schätzungsweise 50.000 bis 70.000 Todesfällen. In Deutschland starben nach Berechnungen von Epidemiologen etwa 7000 Menschen infolge der thermischen Belastung[3].

Mögliches Steuerungselement: Hitzeaktionsplan

Der Hitzeaktionsplan ist ein Instrument zur Steuerung von Klimafolgenanpassung in der Stadt, welcher hitzebedingte gesundheitliche Folgen (Morbidität und Mortalität) durch gezielte Maßnahmen verringert, um die Resilienz insbesondere hitzevulnerabler, hilfloser Gruppen, z. B. Säuglinge oder alte und pflegebedürftige Menschen, zu steigern. Der Hitzeaktionsplan ist ein Bündel an Maßnahmen das in Kraft tritt, wenn akut eine Hitzewelle droht. Er enthält jedoch auch Maßnahmen, die langfristig geplant und umgesetzt werden und somit zur besseren Vorsorge dienen. Geodaten bilden die Ausgangsbasis für die Erarbeitung des Hitzeaktionsplans, beispielsweise zur Identifikation von Quartieren, die sowohl besonders von Hitze betroffen sind als auch einen hohen Bevölkerungsanteil hitzevulnerabler, hilfloser Gruppen aufweisen [4] [5].

 

Quellen

[1] https://www.spektrum.de/news/gegen-die-hitze-der-stadt/1031003#:~:text=Denn%20St%C3%A4dte%20sind%20Hitzeinseln%3A%20Schon%20heute%20ist%20die,genannte%20urbane%20Hitzeeffekt%20vor%20allem%20durch%20die%20Sonne.

[2] DAS Monitoringbericht 2019: 6: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/das_monitoringbericht_2019_barrierefrei.pdf

[3] GERICS 2020: 9f: gerics_broschure_gesundheit_und_klimawandel_2020.pdf

[4] Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (Hrsg.) (2017): Monitoring-Bericht zum Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg. Teil I Klimafolgen und Anpassung. Stuttgart, Karlsruhe.

[5] Stadt Mannheim (2019): Konzept „Anpassung an den Klimawandel in Mannheim“. https://www.mannheim.de/sites/default/files/2019-04/Konzept_Anpassung%20an%20den%20Klimawandel%20in%20Mannheim_final.pdf

 

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