Biodiversität

Definition Biodiversität

Expert*innen rechnen mit einem Verlust von circa 30% der wilden Pflanzen und Tiere, hervorgerufen durch die Auswirkungen des Klimawandels. Dabei werden Tiere als sensibler für Veränderungen im Lebensraum eingestuft und sind somit mehr gefährdet. Jedoch bringt der Klimawandel auch Chancen für Neues: Es wird zwar davon ausgegangen, dass 26% der Tiere und 12% der Pflanzen negativ auf die neuen Klimabedingungen reagieren werden, allerdings wird bei 22% der Tiere und 12% der Pflanzen auch ein positiver Effekt erwartet[1]. Zusätzlich steigt die Wahrscheinlichkeit für Zoonosen, also von Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden[2] und die Übertragung bisher nicht-heimischer Krankheitserreger.

Pflanzen und Tiere in der Stadt

Urbanisierung gehört zwar zum einen zu den größten Bedrohungen für natürliche Lebensräume, gleichzeitig leben auch in Städten viele Tiere und Pflanzen – teilweise sogar lieber als auf dem Land[3]. So ist beispielsweise die Pflanzenvielfalt in Teilen sogar höher als auf dem Land, da weniger gespritzt wird[4]. Von dieser Vielfalt profitiert in einigen Fällen auch der Mensch: Umso mehr Bäume in der Stadt stehen, desto besser ist die Luft und desto mehr Schattenplätze gibt es, um sich auszuruhen und der Hitze zu entkommen. Aber es gibt auch Schädlinge, die nicht so gerne gesehen werden. Waschbären, die es immer häufiger auch in deutschen Städten gibt, gehören beispielsweise zu den unbeliebteren Gästen[5].

Hinzu kommen schätzungsweise 34,4 Millionen Haustiere, davon fast die Hälfte Katzen und 9,4 Millionen Hunde, die durch ihren Fleischkonsum und ihr Jagdverhalten ebenfalls Einfluss auf insbesondere die Fauna in Städten nehmen[6]. Zur Einschätzung: Laut einer Studie verursacht eine Katze im Durchschnitt so viel CO2 wie ein Mensch, der in Ägypten lebt[7].

Herausforderungen in Deutschland

Durch den Klimawandel und den sich damit wandelnden Lebensbedingungen wird diese Vielfalt jedoch nicht nur verändert, sondern bringt auch ernsthafte Herausforderungen mit sich.

Städte berichten immer häufiger über Insektenplagen, hervorgerufen durch mildere Winter. Zusätzlich fangen heimische Organismen an, Krankheitserreger aus anderen Klimaregionen zu übertragen. Betroffen sind hiervon Nutztiere, die sich beispielsweise über Stechmücken mit der „Blauzungenkrankheit“ anstecken. Aber auch die Gesundheit der Menschen wird hierdurch einer steigenden Gefährdung ausgesetzt. Durch die Erwärmung steigt beispielsweise die Anzahl von Zecken oder Mücken, beides Überträger von Krankheiten  Überträger von Krankheiten[8]. Durch die Verkleinerung der Lebensräume für Tiere treten diese zudem immer mehr in Kontakt mit dem Menschen, dies gilt speziell für Raben und Fledermäuse. Hierdurch erhöht sich die Übertragungsrate von bisher unbekannten Krankheiten[9].

 

Reaktions- und Präventionsmaßnahmen

Viele Städte stehen bei der Ausarbeitung von Naturschutzmaßnahmen vor einer Zwickmühle: Zum einen soll die Vielfalt in der Stadt erhalten werden. Hierfür müssen jedoch Anpassungsmaßnahmen realisiert werden, die möglicherweise auch nichtheimische Tier- und Pflanzenarten zugutekommen[10]. In einigen Fällen, beispielsweise bei der Verbreitung der asiatischen Tigermücke, helfen hingegen konventionelle Methoden wie normales Insektengift[11].

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